„Ja, ich habe mir Großes vorgenommen und hohe Ziele gesteckt für 2018!“
Vor allem zum Jahreswechsel neigen die Menschen dazu, sich Gedanken über ihre Ziele zu machen. So natürlich auch in der Hausbaubranche.
Wenn ich mit meinen Trainingsteilnehmern über ihre Ziele spreche, stelle ich allerdings immer wieder fest, dass ihnen ein ganz essentieller Faktor zum Erreichen der gesteckten Ziele fehlt. Sie äußern Ziele wie: „Ich will 10 bis 15 Häuser verkaufen.“ Allerdings ist ein solches Ziel aufgrund des Unterschieds von 50 Prozent nicht nur kein konkretes Ziel, sondern tatsächlich gar kein Ziel.
Aber wie komme ich zu dieser Ansicht? Und wie sehen Ziele stattdessen aus?
„Mein Haus, mein Auto, mein Boot“
Die meisten Menschen definieren ihre Ziele im Außen: Ich will diesen Porsche fahren, jenen Anzug von Hugo Boss kaufen und so weiter. Doch schlussendlich handelt es sich hierbei lediglich um Statussymbole und Pseudoziele. Da geht Ihnen vielleicht auch irgendwann die Puste aus. Sie geben sich mit weniger zufrieden und hören vor Erreichen des Ziels auf.
Das ist ja auch kein Wunder – denn Ihnen fehlt die Motivation. Das Motiv, das Sie so dringend benötigen, damit Sie Ihre Ziele geradlinig verfolgen.
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Ihr Kind ist im Krankenhaus. Der Arzt kommt nach der Untersuchung zu Ihnen und verkündet, er hat eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht: Ihr Kind muss innerhalb eines Jahr operiert werden. Die gute: Danach ist es hundertprozentig gesund. Allerdings hat die ganze Geschichte einen zusätzlichen Haken: Sie müssen die OP komplett selbst zahlen, die Krankenkasse übernimmt keinen Cent. Und die Summe ist mit 300.000 Euro durchaus beachtlich.
Mit der richtigen Motivation
Wenn ich den Teilnehmern meiner Trainings diesen hypothetischen Fall nenne, frage ich sie immer: „Glaubt ihr, ihr schafft es, die 300.000 Euro innerhalb der 12 Monate zusammenzubekommen?“ Die Antwort fällt jedes Mal ganz deutlich aus: „Klar, dabei geht es ja um mein Kind! Das muss klappen!“ Und damit wäre ein klares Ziel gesetzt: Sie haben zum Termin der OP nicht nur 280.000 Euro gespart und denken sich „Das ist doch schon ein guter Anfang“, sondern die kompletten 300.000 Euro.
Denn: Hinter einem Ziel muss immer ein Motiv stehen. In diesem Fall motiviert Sie Ihr krankes Kind, Ihr Bestes zu geben und alles daran zu setzen, nicht kurz vor dem Ziel schlapp zu machen.
Natürlich muss es in Ihrem Fall nicht das kranke Kind oder etwas ähnlich Tragisches sein. Aber um sich klare Ziele zu stecken, müssen Sie zunächst einmal Ihre eigenen Motive herausfinden. Ich habe im Laufe meines Lebens die Erfahrung gemacht, dass ich lieber ein Ziel mit Motiv verfolge als mehrere Pseudoziele ohne Motiv, die ich nicht erreiche und schlussendlich nichts als Enttäuschung für mich bereithalten. Vielleicht besteht eines Ihrer Ziele aus Nichtstun – in meinen Augen ein sehr gutes Ziel, denn im Nichtstun entsteht Kreativität.
Der Aha-Moment beim Nichtstun
Erst wenn ich im Nichtstun zu mir komme, spüre ich meine inneren Ziele: Ich strebe gute Gefühle an. Und das auf drei Ebenen: Familie, Freizeit und Firma. Das gute Gefühl ist ein Ziel, das jeder Mensch in all seinem Denken und Handeln verfolgen sollte. Dadurch sorgen Sie dafür, dass es Ihnen gut geht, dass Sie Spaß haben – vielleicht eben auch mit Nichtstun, in der Zweisamkeit mit Ihrem Partner oder beim Sport. Schlussendlich möchten Sie sich gut fühlen.
Selbstverständlich klingt das gute Gefühl nicht so gut wie „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ – aber Sie sind glücklich. Und Glück ist das höchste Motiv, das Sie für das Erreichen Ihrer Ziele haben können. Denn Ihre Ziele zu erreichen, macht Sie wiederum glücklich und gibt Ihnen ein einzigartiges Gefühl.